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Rettungsassistenten der Feuerwehr begannen mit der Erstversorgung und die betroffenen Einsatzkräfte erhielten Sauerstoff. Insgesamt hatten vier Helfer eine Rauchgasintoxikation, eine weitere Helferin Kreislaufprobleme. Nach der Erstbehandlung kamen alle fünf Einsatzkräfte zur weiteren Kontrolle in die umliegenden Krankenhäuser. Bis auf einen Feuerwehrmann konnten alle bereits am selben Abend entlassen werden. Der verbliebene Helfer konnte erst tags darauf das Krankenhaus verlassen, da bei ihm ein leicht erhöhter COHB-Wert festgestellt wurde. Nachbetrachtung „Was hätten wir anders machen sollen?“ Diese Frage stellten sich die Einsatzkräfte in den Tagen danach. Tags zuvor hatten alle drei Feuerwehren in dem Stadtteil Hainhausen ein brennendes Feld gelöscht, ausgelöst durch eine überhitzte Rundballenpresse. Auch hier trieb der Wind das Feuer über das Feld. Es war jedoch bereits abgeerntet und somit blieben die Flammen dicht am Boden und fanden nicht so viel Nahrung. Aufgrund dessen wurde im Verlauf des Einsatzes die Schutzkleidung entsprechend reduziert und das Feuer konnte auf 5.000 qm Ausbreitung begrenzt werden. Bei dem größeren Flächenbrand tags darauf war die Lage völlig anders. Das Feld war nur zu einem kleinen Teil abgeerntet, die Flammen fanden reichlich Nahrung und schlugen entsprechend hoch. Das Feuer entwickelte eine Eigendynamik, Mit Schaummittel wurde der Mähdrescher gelöscht. gepaart mit einer starken Thermik, hinzu kam der Wechselwind. Daraus entstand dann eine gefährliche Situation. Da die Einsatzkräfte anfangs die vollständige Schutzkleidung trugen, kam es zu keinen Brandverletzungen. Es wurde über zusätzliche Schutzausrüstung diskutiert, wie z. B. Atemschutz in Form von Filtern. Auf den Löschfahrzeugen der Feuerwehr Rodgau sind nur zwei Filter in den Sets für die Not-Dekontamination vorhanden. Als sich die Lage innerhalb kürzester Zeit zuspitzte, stand keine Zeit mehr zur Verfügung, sich mit Atemschutz auszurüsten. Bliebe noch das umluftunabhängige Atemschutzgerät. Die Kräfte, die den brennenden Mähdrescher mit Schaummittel ablöschten, waren natürlich mit Behältergeräten ausgestattet, die Kräfte an den Riegelstellungen nicht. Doch mal Hand aufs Herz: Wer löscht mit schwerem Atemschutz ei- nen Flächenbrand? In Rodgau war dies bisher nie der Fall, da die Kräfte auch bisher noch nie so gefährdet waren. Hinzu kommt noch, dass nicht jede Einsatzkraft Atemschutzgeräteträger ist. Zur Aufarbeitung des Erlebten druckte die örtliche Presse einen Aufruf der Feuerwehr ab, ihr Bild- und Videomaterial des Einsatzes zu überlassen. Es waren ja eine Menge Schaulustige vor Ort. Tatsächlich gab es Dankesbriefe und Mails mit den gewünschten Einsatzbildern. Eingesetzte Kräfte und Fahrzeuge: • Rodgau: KDOW • Rodgau-Nord: TLF 16/25 LF 8/6-TH GW-L 1 • Rodgau-Mitte: ELW 1 LF 16/12 LF 10/6 GW-N • Rodgau-Süd: MTW TLF 16/25–1 TLF 16/25–2 • Obertshausen : TLF 20/40-SL • Seligenstadt : KDOW TLF 24/50 • Rödermark-Oberroden : TLF 24/50 • Dietzenbach : TLF 16/25 • Heusenstamm-Rembrücken: LF 8/6 Text: Andreas Winter, Stadtbrandinspektor/ Einsatzleiter Michael Gröschl, stellv. SBI/ Fahrzeugführer LF 16/12 Fotos: Feuerwehr Rodgau Polizeihubschrauberstaffel Hessen Von Privat der Feuerwehr zur Verfügung gestellt 10 FLORIAN HESSEN 09/2014


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