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beitszeitabhängige Verwendung von Einsatzkräften nach dem „Nächsten Standort – Prinzip“ vor. Im Alarmfall sucht die Einsatzkraft das der Wohnung oder dem Arbeitsplatz nächstgelegene Feuerwehrhaus auf und besetzt dort ein baugleiches Fahrzeug. Die Ausstattung mit persönlicher Schutzausrüstung in den jeweiligen Feuerwehrhäusern ist sichergestellt. Die ohne Landesmittel beschafften HLF 20 sind auf Fahrgestellen des Typs Mercedes Benz Atego 1529 F mit vollautomatischem Getriebe bei einem Radstand von 4160 mm aufgebaut. Das zulässige Gesamtgewicht beträgt 16.000 kg. Die über der Hinterachse „midship“-gelagerte Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10–2000 kann 2000 Liter/Minute aus dem 2000 Liter fassenden Löschwasserbehälter fördern oder über eine fest eingebaute Druckzumischanlage aus dem 200 Liter fassenden Schaummitteltank entsprechend Löschschaum erzeugen und abgeben. Als Besonderheit und ebenfalls erstmalig in Deutschland bei den Bad Homburger Fahrzeugen realisiert, ist die am Fahrzeugheck nach französischem Vorbild außen aufgesetzte Schnellangriffshaspel. Durch die Platzersparnis entsteht ein komplett durchladefähiger Geräteraum zur Aufnahme der Rettungsplattform sowie diverser Rettungsgeräte. Eine 7-kVA-Travelpoweranlage versorgt alle Fahrzeugverbraucher sowie den mit sechs Xenon-Scheinwerfern ausgestatteten Lichtmast. Die Anlage steht parallel zum 13-kVA-Stromerzeuger zur Verfügung. Im Bedarfsfall bleiben alle Verbraucher auch im Falle eines abgesetzten Stromerzeuger- Betriebes voll mit Spannung versorgt. Das integrierte HLFKonzept der Bad Homburger Feuerwehr sieht im Ersteinsatz umfassende Fähigkeiten in der Technischen Hilfeleistung und im GABC-Einsatz vor. Hierzu ist das Fahrzeug mit hydraulischen Rettungsgeräten, Türöffnungswerkzeug, Säbelsäge und Schleifkorbtrage sowie Geräten zur Wasser- und Eisrettung ausgestattet. Für den GABC-Einsatz stehen zwei CSA sowie für sechs Einsatzkräfte Einweg CSA und umfangreiches Sicherungs- und Abdichtmaterial zur Verfügung. Ergänzt wird die Ausstattung für den GABC-Meßeinsatz. Hierfür verfügen die HLF 20 über Dosiswarner, Dosisleistungsmess sowie Kontaminationsnachweisgerät und Personendosimeter. Brennbare bzw. explosionsgefährliche Gase und Dämpfe lassen sich mit dem mitgeführten Mehrgasmess und Warngerät nachweisen. Für Stoffrecherchen sind die HLF mit Tablet PC und geeigneter Software und Internetanbindung ausgestattet. Die drei neuen StLF 20/25 wurden auf Grundlage der „Technischen Richtlinie Hessen – Staffellöschfahrzeuge“ auf die besonderen Anforderungen der Feuerwehr Bad Homburg weiterentwickelt. Hierbei hat sich, wie auch bei den HLF 20, im Planungsprozess eine enge Abstimmung und Einbindung des Referats Brandschutz, Einsatz, Förderwesen in der Abteilung V des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport bewährt. Auslegungsfragen konnten so schnell und mit dem notwendigen Fachwissen geklärt werden. Das Kabinenkonzept „SMK plus“ wurde auch bei den StLF 20/25 realisiert. Somit kann das Fahrzeug eine Besatzung von acht Einsatzkräften aufnehmen. Die Gestaltung ist identisch mit den HLF 20. Maschinisten, Fahrzeugführer und Mannschaft finden die gleiche Ausrüstung an den gleichen Stellen vor. Hierdurch entsteht bei der beschriebenen tageszeitabhängigen Wechselverwendung ein hoher Wiedererkennungseffekt. Als weitere Besonderheit verfügen die Bad Homburger StLF 20/25 über eine am Heck innenliegend angeordnete Schnellangriffseinrichtung. Diese vom Hessischen Innenministerium genehmigte Abweichung von der TRH 20/25 berücksichtigt die in Bad Homburg bereits bewährte bauliche Ausführung oberhalb des Pumpenstandes. Die Ausstattung der StLF 20/25 ergänzen Sprungpolster, ein Überdruckbelüftungsgerät, ein Mobiler Rauchverschluss und ein tragbarer Wasserwerfer mit einer Leistung bis 4500 l/min. Die heckseitig angeordnete Feuerlöschkreiselpumpe FPN 10–2000 verfügt über die gleichen Leistungs- Hintergrund Die Stadt Bad Homburg vor der Höhe unterhält zum Schutz der 52.000 Einwohnerinnen und Einwohner als kreisangehörige Kommune mit Sonderstatus eine Freiwillige Feuerwehr mit hauptamtlichen Einheiten. Insgesamt 320 Angehörige in sechs Stadtteilfeuerwehren und eine Hauptamtliche Einsatzabteilung mit 22 feuerwehrtechnischen Beamten im mittleren, gehobenen und höheren Dienst stellen im Stadtgebiet und den zugewiesenen Autobahnabschnitten der A5 und A661 den Brandschutz sowie die Technische und Allgemeine Hilfe sicher. Im Zuge der Reorganisation und Modernisierung setzt die Feuerwehr seit 2008 auf Grundlage des Bedarfs- und Entwicklungsplans ein neues zukunftsfähiges Standort-, Technik und Taktikkonzept um. Kern des durch die Leitung der Feuerwehr in enger Abstimmung mit dem Wehrführerausschuss erarbeiteten Konzeptes ist der politisch manifestierte Erhalt der Stadtteilfeuerwehren bei einer konsequenten Standardisierung der Fahrzeuge, der Einsatzmittel und der Einsatztaktik. FLORIAN HESSEN 01-02/2014 17


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