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losen Brandserie war am Mittwoch, dem 2. September 2013, um 14.57 Uhr. Dieses Mal brannte Bekleidung im Erdgeschoss einer Mietwohnung mit acht Personen. Bei Brandausbruch befanden sich die Mutter und fünf Kinder in der Wohnung. Der Vater und ein 12-jähriger Junge waren im Ort unterwegs um einzukaufen, als sie durch die Martinshörner der Feuerwehr aufgeschreckt zu ihrer Wohnung liefen. Die Mieter hatten alle Türen in dieser Wohnung entfernt und so breitete sich der Brandrauch in alle Räume aus. Die Mutter mit den fünf Kindern konnte nur in das Dachgeschoss flüchten, da der Brand den Weg zur Haustür versperrte. Sie öffneten die Fenster zur Straße und riefen um Hilfe. Durch diese Schreie aufmerksam geworden, holten die Nachbarn Ausziehleitern und retteten einen Teil der sechs Personen schon vor dem Eintreffen der Nieder-Florstädter Feuerwehr. Die eingetroffene Besatzung unterstütze die Anwohner dabei. Bei Ankunft der Feuerwehr war nicht bekannt, dass sich nur fünf Kinder in der Wohnung aufgehalten hatten, deshalb löste der Einsatzleiter Alarm für alle Florstädter Stadtteile aus. Auch konnte er nach erster Erkundung eine weitere Brandausdehnung nicht ausschließen, und so brachte die Feuerwehr Friedberg ihre Drehleiter in Stellung. „Den Brand haben wir zum Glück schnell gelöscht. Nach 50 Minuten konnten die meisten Kräfte der Stadt Florstadt und die Drehleiter aus Friedberg wieder abrücken“, sagte der Gesamteinsatzleiter, Kreisbrandmeister Lars Henrich, der die Leitung aufgrund der Anzahl von Verletzen übernommen hatte. Insgesamt versorgte der Rettungsdienst sieben Verletzte, darunter fünf Kinder im Alter von 2 bis 14 Jahren. Alle hatten eine Rauchgasvergiftung und kamen ins Krankenhaus nach Hanau. Im späteren Einsatzverlauf behandelte der Rettungsdienst zudem eine an starkem Asthma leidende Nachbarin wegen der Brandgase. Nach den Löscharbeiten musste die Feuerwehr die Wohnung längere Zeit belüften. Noch im Verlauf des Einsatzes nahmen Kräfte der Polizeistation Friedberg ihre Ermittlungen zur Brandursache auf. Wegen der starken Rauchentwicklung belüftete die Feuerwehr in der direkten Nachbarschaft zwei weitere Wohnhäuser und untersuchte vor der Rückkehr der Bewohner die Luft mit Messgeräten. 40 Einsatzkräfte aus ganz Florstadt, drei Einsatzkräfte mit der Drehleiter aus Friedberg und sechs Rettungsdienstfahrzeuge arbeiteten bei diesem letzten Brand zusammen. Das Energieversorgungsunternehmen OVAG war vor Ort, ebenso der Bürgermeister, der sich erneut ein Bild des Geschehens machte und beruhigend auf die Nachbarn einwirkte. „Dem schnellen und entscheidenden Eingreifen der Feuerwehr ist es zu verdanken, dass bei den Bränden keine großen Schäden an Gebäuden entstanden. Außerdem konnten dadurch schlimmere Verletzungen verhindert werden. Da alle Brände tagsüber entstanden, wurden sie relativ schnell entdeckt. Jedoch stellt sich die Frage, warum jemand bewusst Menschen in Lebensgefahr bringt“, so Stadtbrandinspektor Friedhelm Schmidt. „Ohne das beherzte Handeln der Anwohner wären die Kinder und ihre Mutter nicht nur mit einer Rauchgasvergiftung davongekommen.“ Die Wohnung der achtköpfigen Familie war durch die Rauch- und Rußeinwirkung unbewohnbar. Die Familie zog zuerst in eine Notunterkunft in der Flüchtlingsunterkunft des Wetteraukreises und wurde dann von der Stadt in einer Wohnung in Nieder-Florstadt einquartiert. „Ich bin unseren Feuerwehren und den einzelnen Feuerwehrmänner und -frauen mehr als dankbar, dass sie durch ihre selbstlosen und ausnahmslos sehr schnellen Einsätze Schlimmeres verhindert haben“, sagte Bürgermeister Herbert Unger. „Es ist ja bekannt, dass ich eine sehr hohe Wertschätzung für unsere Wehren hege und auch sehr stolz auf diese Truppe bin, bei den Alarmierungen und Einsätzen in der Altenstädter Straße aber haben sie sich mehrfach selbst übertroffen und – trotz dieser schlimmen Umstände – Werbung im besten Sinne für unser System der freiwilligen Feuerwehr im Allgemeinen und unsere Florstädter Feuerwehr im Besonderen gemacht.“ Text: Robert Nolte, Friedhelm Schmidt, Feuerwehr Florstadt Fotos: Robert Nolte Dramatische Rettung der eingeschlossenen Familie.


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