Nachdem die Dienststelle dem Bau zugestimmt hatte, konnte ein Container organi-siert werden. Doch wie baut man eine Brandübungsanlage so, dass sie nachher gefahrlos betrieben werden kann? Da nur wenig Literatur zum The-ma existiert, recherchierten die Kollegen im Internet und inspizierten bestehende Anla-gen. Mehrmonatige Arbeiten gingen der ersten Probebefeu-erung voraus. Unzählige Stun-den investierten die Kollegen in die Fertigstellung. Vor dem Betrieb mussten Sicherheits-standards erfüllt und die Anla-ge von TÜV und Arbeitsschutz abgenommen werden. Fachleute für den Betrieb Zur Ausbildung braucht es auch qualifizierte und einge-wiesene Trainer. Freiwillig be-gaben sich HBM Rene Euch-ler, OBM Frank Möhrstedt und OBM Maik Hendrich nach Kühlsheim, um am In-ternational Fire & Rescue Trai-ningszentrum an einer Inten-sivschulung teilzunehmen. Diese brachte sie an ihre kör-perlichen Grenzen: In dreißig Durchläufen trainierten sie Ausbildungssituationen und Maßnahmen bei besonderen Vorkommnissen. Ihre Aus-bilder- Urkunde erhielten sie allerdings erst, nachdem sie zwanzig weitere Durchläufe an der hauseigenen Anlage nachweisen konnten. Rou-tine ist notwendig, um das Eigenleben der Anlage genau kennenzulernen. Wie viel Brennmaterial wird für einen Durchlauf benötigt, wann ist der richtige Zeitpunkt für die Durchzündung und welche thermischen Belastungen können der Anlage dauerhaft zugemutet werden? Vom Bedarfsträger zum Anbieter Die Brandübungsanlage in Ohrdruf hat sich technisch bestens bewährt und sorgt Die Feuerwehr Schwarzenborn nach der Heißausbildung mit den Ausbildern und Kollegen aus Ohrdruf (vorn). für rege Nachfrage innerhalb und außerhalb der Bundes-wehr. Regelmäßig kommen Kolleginnen und Kollegen benachbarter Standorte so-wie aus Nachbargemeinden zum Üben. Das Projekt zeigt, dass mit Eigeninitiative und Engagement mehr erreicht werden kann, als bloß Vorga-ben zu erfüllen. Der Stolz der Kollegen auf das gemeinsam Geschaffene, ist durch nichts zu ersetzen. Text: Frank Möhrstedt, Sören Börner Fotos: Frank Möhrstedt Truppenübungsplatz(TrÜbPl) Ohrdruf • Erste Truppen nutzten das Gelände bereits 1871 für Ma-növer. • Das preußische Kriegsministerium lehnt die Gesuche der Stadt Ohrdruf in 1890 und 1893–1899 auf Errichtung eines Truppenübungsplatzes ab, erst 1906 genehmigt sie die Bu-getkommision des Reichstages. 1915 besucht Kaiser Wilhelm II. den Truppenübungsplatz. • Im II. Weltkrieg spielte der Truppenübungsplatz eine trau-rige Rolle, im sogenannten „Nordlager“, eine Außenstelle des KZ Buchenwald, waren Häftlinge untergebracht, die ihren Arbeitsdienst im Jonastal verrichten mussten. • Nach dem II. Weltkrieg, wurde der Truppenübungsplatz im April 1945 durch die 4. Div. der US Armee übernommen und im April/Mai 1945 an die sowjetischn Armee überge-ben, die bis 1991 blieb. • Im Jahr 1991 übernahm das Bundesvermögensamt das Gelände, am 22.12.1993 die Bundeswehr. • Mit der Bundeswehrreform gehört auch Ohrdruf zu den Standorten, die aufgegeben werden sollen. Allerdings soll die Liegenschaft/Übungsflächen weiter militärisch genutzt werden. Details hierzu sind jedoch noch nicht bekannt. FLORIAN HESSEN 06/2013 25
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