Freiwilliges Soziales Jahr in Hessen Das FSJ bei der Feuerwehr n Kassel Bei dem FSJ-Angebot von den Feuerwehren gibt es sicherlich noch großes „Ent-wicklungspotential“. Abgese-hen von einigen regionalen Angeboten, die oft keine ei-gene Trägerstruktur besitzen, ist bislang nur der Landesfeu-erwehrverband Hessen (LFV) nach dem Jugendfreiwilli-gendienstgesetz anerkannt. Nach einem Modellprojekt im Landkreis Darmstadt- Dieburg 2008 folgte dann 2009 die offizielle Trägeran-erkennung durch das Hessi-sche Sozialministerium. So ging dann 2010 der erste FSJ-Jahrgang (2010/2011) mit 22 jungen Menschen offiziell an den Start. Das Innenministe-rium stellte für das Pilotpro-jekt und die wissenschaftli-che Begleitung 100.000 Euro zur Verfügung. Nach Über-nahme des Projekts durch den LFV übernahm das In-nenministerium die Finan-zierung des Fehlbedarfs und die wissenschaftliche Beglei-tung mit insg. 81.000 Euro. Im nunmehr dritten FSJ-Jahr-gang (2012/2013) konnten insgesamt 23 Jugendliche in Einsatzstellen bei örtlichen Feuerwehren vermittelt wer-den, worunter sich auch sechs junge Frauen befinden. Die Nachfrage hier ist ste-tig steigend, sodass aktuell nicht alle Bewerbungen be-rücksichtigt werden können. Gründe hierfür liegen sicher-lich darin, dass viele poten-tielle Einsatzstellen derzeit noch nach Finanzierungsmo-dellen suchen, um ein FSJ bei der Feuerwehr abzusichern. Die Aufwendungen für eine Einsatzstelle (Taschengeld, Verpflegung, Sozialversiche-rung und Ähnlichem) be-laufen sich auf rund 1.000 Euro monatlich. Natürlich – angesichts der aktuellen Finanzlage vieler Feuerweh-ren und oftmals klammer öf-fentlicher Kassen – eine Grö-ßenordnung, die erst einmal aufgebracht werden muss. Bei der inhaltlichen und or-ganisatorischen Umsetzung vor Ort bietet deshalb der LFV Hessen als Träger auch seine tatkräftige Unterstüt-zung an, wobei zudem eine Die FSJ-ler bei einer Bildungswoche. pädagogische Mitarbeiterin als Projektkoordinatorin zur Verfügung steht. Kontakt: fsj@feuerwehr-hessen.de Vielfalt wird geboten Die typische FSJ-Stelle bei „der“ Feuerwehr gibt es, so die bisherigen Erfahrungen, eigentlich nicht. Zunächst sind alle Bewerber willkom-men und man muss nicht unbedingt „Stallgeruch“ ha-ben. Das FSJ ist für alle jun-gen Menschen offen, die sich für diese Hilfstätigkeit und für ein entsprechendes En-gagement interessieren. Das sollte dann auch über die eigentliche „Verpflichtung“ hinausgehen, ist aber keine zwangsläufige Bedingung. Der gesetzliche Auftrag, dass das FSJ vor allem auch ein pädagogisches Bildungsjahr für die persönliche und be-rufliche Orientierung dar-stellen soll, steht für den LFV Hessen als Träger deutlich im Mittelpunkt. Immerhin werden pro Jahrgang über 25 Bildungstage mit unter-schiedlichen Themen (z.B. zum Bewerbungstraining, zur Rhetorik oder Erlebnis-pädagogik) für alle FSJ-ler an-geboten. Unterschiedliche Schwerpunkte gibt es aller-dings bei den Tätigkeitspro-filen der Einsatzstellen, die natürlich von den jeweiligen Aufgabenbereichen abhän-gen – wie zum Beispiel: • Mitwirkung bei der Brand-schutzerziehung in Schu-len/ Kindergärten, • Betreuung von Schulpro-jekten (auch Angebote im Rahmen der Ganztags-schule), • Übernahme von Verwal-tungs- und Organisations-aufgaben bei der Jugend-/ Feuerwehr oder in den Ge-schäftsstellen der Jugend-/ Feuerwehrverbände, • Mitwirkung bei der Öf-fentlichkeitsarbeit (etwa auch Betreuung eines In-ternetauftritts), • Mitarbeit/Unterstützung bei Seminaren/Lehrgän-gen/ Freizeiten usw., • Unterstützung im Bereich der feuerwehrtechnischen Werkstätten • und (sofern möglich) auch Teilnahme an Feuer-wehreinsätzen. Der FSJ-ler Jan Niclas Ibrahim hat seine Ausbildung in der Geschäfts-stelle der Hessischen Jugendfeuerwehr bereits abgeschlosssen. 6 FLORIAN HESSEN 05/2013
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