Herbstabschlussübung Gesamtalarm für die Jugendfeuerwehr Frankfurt am Main n Frankfurt am Main E isige 0°C, leichter Schnee-fall, grauer Himmel. Das waren die Wetterverhältnis-se, welche die Jugendlichen von 26 Jugendfeuerwehren Frankfurts am Samstag, den 27.10.2012 vorfanden, als es zur Herbstabschlussübung der Jugendfeuerwehr Frank-furt am Main ging. Spontan hatten doch alle den Ein-druck, dass es sich eher um eine Winteranfangsübung handeln könnte. Die Laune der rund 345 eingebunde-nen Personen schmälerte dieser Umstand allerdings in keiner Weise. Für die Verantwortlichen um die stellvertretende Stadtjugendfeuerwehrwar- tin Melinda Fleckner ging es bereits um 9 Uhr los. In Zusammenarbeit mit der realistischen Schaden- und Unfalldarstellung waren auf dem Übungsgelände noch die einzelnen Einsatzorte zu „schmücken“. Die Unfallop-fer wurden dann ab 12 Uhr mit den Informationen über ihre Verletzungen und Er-krankungen ausgestattet in den Schminkraum gebracht und kamen als täuschend echt aussehende Unfallop-fer wieder heraus. Kurz vor Übungsbeginn wurden die 29 Verletztendarsteller auf dem weitläufigen Gelände der Abfallumladestation der FES GmbH, in Frankfurt Fe-chenheim auf die Einsatzab-schnitte verteilt. Die ange-nommenen Szenarien bauten aufeinander auf. Nicht zu-letzt, weil die Feuerwehr Frankfurt bereits auf dem Gelände des Müllverwerters Realeinsätze hatte, wussten viele Beteiligte, wie schnell sich eine Großschadenslage hier aufbauen kann. Als erstes kam es –ange-nommen– durch Schweiß-arbeiten in einer KFZ Werk-statt zu einem Unfall mit Brandausbreitung. Durch Kabelschächte gelangte das Feuer auf einen angrenzen-den Parkplatz und die Halle nebenan, in der sich wiede-rum der dort gelagerte Müll entzündete. Arbeiter in der Anlage konnten sich nicht mehr rechtzeitig in Sicher-heit bringen und wurden vermisst. Der Brand breitete sich weiter aus auf eine an-grenzende kleinere Halle, und hier kam es durch Über-lastung des Stromnetzes zu einem Kurzschluss in einer Trafostation. Die Einsatzkräf-te in diesem Abschnitt hat-ten weiterhin im Verlauf der Übung die Wasserversorgung für den oberen Bereich des Geländes sicherzustellen. Ein Glück, dass sich das Szenario neben einem Hafenbecken des Mains ereignete, so dass mit einer Wasserentnahme aus dem offenen Gewässer die zusätzliche Wasserver-sorgung sichergestellt wer-den konnte. Beim hastigen Rangieren der Müllfahrzeu-ge und eines Kesselwagens auf dem Gelände, wird einer der Behälter beschädigt und es treten giftige Dämpfe aus, die Einsatzkräfte und Arbei-ter vor Ort gefährdeten. Die Dämpfe mussten mit Was-sernebel so gut wie möglich niedergeschlagen werden. Durch die immer noch hohe Hitzeentwicklung kam es nun auch im hinteren Be-reich der Halle zur weiteren Ausbreitung des Brandes, in-folge dessen auch in diesem Bereich Arbeiter vermisst wurden. Zu guter Letzt pas-sierte das, was wir alle an einem solchen Einsatzort lei-der vermuten würden; in Pa-nik versucht ein Werksange-höriger im PKW das Gelände zu verlassen und verursachte einen Auffahrunfall mit ei-nem Radlader und verletzt hierbei weitere Mitarbeiter. Teilnehmer aller 26 teilneh-menden Jugendfeuerwehren sitzen glücklicherweise im Bereitstellungsraum, eine 10 FLORIAN HESSEN 10/11 2012
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