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Florian_Sonderausgabe_11

Ausbildung am Baumbiegesimulator Der sichere Umgang mit der Motorkettensäge Im Rahmen eines Einsatzes der Technischen Hilfeleistung, z. B. bei Unwettereinsätzen, ist häufig die Motorkettensäge das Mittel der Wahl. Zur Vermeidung von Unfällen und Gesundheitsschäden dürfen nur diejenigen Einsatzkräfte für Arbeiten mit der Motorkettensäge eingesetzt werden, die persönlich und fachlich dafür geeignet sind. Die fachliche Eignung können Lehrgangsteilnehmer durch eine Grundausbildung und den Fortbildungslehrgang für den Umgang mit der Motorkettensäge an der HLFS erwerben. Die Ausbildungsinhalte entsprechen denen der Module 1, 2 und 3 der GUV-Information 8624 (Ausbildung – Arbeiten mit der Motorsäge) der Gesetzlichen Unfallversicherung. In dem viertägigen Grundausbildungslehrgang (Module 1 und 2) werden den Teilnehmern neben den theore- tischen Grundlagen im Bereich Aufbau und Funktion einer Motorkettensäge insbesondere die unterschiedlichen Schneidtechniken vermittelt. In der praktischen Ausbildung werden dann diese Schneidtechniken am liegenden und unter Spannung stehenden Holz angewendet. Dafür kommt in der Ausbildung an der HLFS ein sogenannter „Baumbiegesimulator“ zum Einsatz. In dem viertägigen Fortbildungslehrgang (Modul 3) werden die Kenntnisse aus dem Grundausbildungslehrgang vertieft und erweitert. Neben den theoretischen Themen aus den Bereichen Baumbeurteilung und -ansprache, Fäll- und Entastungstechniken sowie Sicherheitsmaßnahmen beim Fällen wird auch die Ergonomie bei der Arbeit mit der Motorkettensäge eingehend behandelt und geübt. Ausbildung in der Absturzsicherung Rettungs- und Hilfeleistungseinsätze in großen Höhen und aus Tiefen gehören ebenfalls zum Aufgabenspektrum der Feuerwehren. Sowohl zur Brandbekämpfung als auch bei der Durchführung einer technischen Hilfeleistung besteht gelegentlich die Notwendigkeit, dass sich die Einsatzkräfte in absturzgefährdete Bereiche begeben müssen und deshalb eine entsprechend geeignete Sicherung gegen Absturz zwingend erforderlich ist. Bei der Erfüllung solcher Aufgaben kann es vorkommen, dass die Einsatzgrenzen der üblichen Ausrüstung erreicht werden. Für solche Situationen ist bei einigen Feuerwehren der sogenannte „Gerätesatz Absturzsicherung“ ein zusätzlicher Bestandteil der Fahrzeugbeladung. In dem dreitägigen Seminar werden den Seminarteilnehmern neben den rechtlichen und physikalischen Grundlagen die Aufgaben, Möglichkeiten und Einsatzgrenzen der Absturzsicherung mit dem entsprechenden Gerätesatz vorgestellt und erläutert. Der Schwerpunkt des Seminars liegt aber auch in diesem Fall in der praktischen Ausbildung. An verschiedenen Objekten wird auf dem Übungsgelände der HLFS der richtige und sichere Einsatz des „Gerätesatzes Absturzsicherung“ gelehrt und trainiert. Dieses geschieht u. a. auch auf einem eigens dafür errichteten Krangerüst. Nach erfolgreicher Beendigung des Seminars können die Teilnehmer als Ausbilder für die Unterweisung in der Absturzsicherung auf Standortebene eingesetzt werden. Die individuelle Eignung wird dem jeweiligen Absolventen dieses Seminars in der Bescheinigung bestätigt. Ausbildungsituation am „neuen“ Krangerüst Florian Hessen „75 Jahre HLFS“ 2011 25


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