tenz der Führungskräfte an der HLFS einen besonderen Stellenwert. Zur Erweiterung und Optimierung ihrer Kompetenzen im Bereich der Menschenführung stehen allen Führungskräften (FF, BF, WF) die Veranstaltungen der Seminare „Führungslehre“ zur Verfügung. In den zwei aufeinander aufbauenden Seminaren „Persönlichkeit und Führungsverhalten“ und „Stress und Führungsverhalten“ lernen die Teilnehmer zunächst ihr Persönlichkeitsprofil kennen und können dann darauf abgestimmt ihr persönliches Konflikt- und Stressmanagement individuell gestalten. Diese Veranstaltungsreihe hat die HLFS seinerzeit von der Hessischen Polizei übernommen und war damit bundesweit die erste Landesfeuerwehrschule, die diese besonders effektive Form des Führungskräftetrainings frühzeitig als wichtigen Bestandteil in Ihrem Veranstaltungsangebot verankert hat. Je größer die Anzahl der eingesetzten Kräfte und je umfangreicher der Einsatz ist, umso umfangreicher und qualifizierter muss eine Einsatzleitung besetzt sein. Lehrgänge für Verbandsführer, für die Mitarbeiter von Stäben sowie Seminare zur Luftbeobachtung, zur Tierseuchenbekämpfung, zur Waldbrandbekämpfung und für Unwetterlagen qualifizieren die Führungskraft der Freiwilligen Feuerwehr für die Tätigkeit in dieser Führungsebene. Die öffentlichen Feuerwehren Hessens sind kommunale Einrichtungen. Daraus ergibt sich, dass sich Führungskräfte, die Aufgaben als Wehrführer oder Gemeinde bzw. Stadtbrandinspektor wahrnehmen, auch in der Verwaltung der Feuerwehr auskennen müssen. Sie arbeiten bei der Bedarfs- und Entwicklungsplanung für ihre Feuerwehr mit, mit deren Hilfe die Feuerwehr so aufgestellt werden kann, dass sie sich parallel zu den Veränderungen in der Gemeinde weiterentwickelt und damit hinsichtlich der Anforderungen entsprechend leistungsfähig bleibt. Alarmordnungen sind zu erstellen, Übungen sind zu organisieren, Fahrzeuge und Geräte müssen beschafft, geprüft und gewartet werden – eine Aufzählung, die nur einige der zahlreichen Aufgaben der Leiter der Feuerwehren aufzeigt und deutlich macht, welches umfangreiche Wissen und entsprechend großes Engagement erforderlich ist, damit diese größtenteils ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen ihre Aufgaben erfüllen können. Die HLFS bietet auch für diesen „Verwaltungsteil“ der Feuerwehr entsprechende Lehrgänge und Seminare an, um die Leiter der Feuerwehren auf ihre Tätigkeit vorzubereiten. Führungskräfte hauptberuflicher Feuerwehren Zu den hauptberuflichen Feuerwehrkräften, die an der HLFS ausgebildet werden, zählen insbesondere die Angehörigen der hessischen Berufsfeuerwehren und die hauptberuflichen Angehörigen der hessischen Werkfeuerwehren. Grundlage für die Ausbildung und Prüfung der Angehörigen der Berufsfeuerwehren ist die Verordnung über die Laufbahnen der Beamten des Einsatzdienstes der Berufsfeuerwehren (FeuerwLVO) und die Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Laufbahnen des mittleren und gehobenen Einsatzdienstes der Berufsfeuerwehren (APOmgD-Feuerw), während sich die Ausbildung und Prüfung der Werkfeuerwehrangehörigen nach der Werkfeuerwehrausbildungs- und Prüfungsverordnung Ausbildung des Einsatzdienstes der Berufsfeuerwehren (APVO-WFw) richtet. Zu den Einstellungsvoraussetzungen zählen neben dem Lebensalter, der Hauptschulabschluss und eine erfolgreich abgeschlossene Facharbeiterprüfung (Gesellenprüfung) in einem anerkannten Ausbildungsberuf. Die gesundheitliche Eignung ist auch für den hauptberuflichen Feuerwehrdienst unumgänglich. Die Feuerwehrdiensttauglichkeit einschließlich der Atemschutztauglichkeit ist nachzuweisen. Zusätzlich führen die Feuerwehren Auswahlverfahren durch, um die persönliche und fachliche Eignung der Bewerber festzustellen. Vor dem „Feuerwehrgrundlehrgang“ (Grundausbildung) absolvieren die Auszubildenden im mittleren Einsatzdienst der Berufsfeuerwehren einen achtwöchigen Grundlagenlehrgang an der HLFS. Der Grundlagenlehrgang dient dazu, die Auszubildenden auf ein einheitliches Ausbildungsniveau in den Naturwissenschaften (Physik, Biologie, Chemie, Mathematik) sowie in den Fächern Deutsch und Staatsbürgerkunde zu bringen und sie damit mit dem theoretischen Rüstzeug für die weitere Ausbildung auszustatten. Im Feuerwehrgrundlehrgang werden den Auszubildenden das feuerwehrtechnische Wissen und die praktischen Fertigkeiten für ihre zukünftige Arbeit vermittelt. Die Feuerwehrgrundausbildung dauert bei den Auszubildenden des mittleren Einsatzdienstes der Berufsfeuer wehren 20 Wochen und bei den hauptberuflichen Werkfeuerwehrangehöri- 8 Florian Hessen „75 Jahre HLFS“ 2011
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