Scheibenwaschdüsen angekommen ist. Der Zustand der Wischerblätter ist zu prüfen. Kraftstoffanlage Der Kraftstofffilter ist zu entwässern. Bei Fahrzeugen mit Dieselmotor frühzeitig Winterdiesel tanken. Dieser Kraftstoff ist bis -22 °C betriebssicher. Bei Temperaturen darunter scheidet er Paraffin aus, der das Filtersystem „versulzt“. Neuere Fahrzeuge mit Dieselmotor sind deshalb mit beheizten Kraftstofffiltern ausgestattet. Bei extrem kalten Temperaturen können dem Dieselkraftstoff auch Fließverbesserer bzw. Normalbenzin oder Petroleum beigemischt werden. Zur Vermeidung von Motorschäden müssen die individuellen Bedienungsanleitungen der Fahrzeughersteller unbedingt beachtet werden. AdBlue® Euro 4 und Euro 5 Fahrzeuge, die mit einem SCR-Katalysator ausgerüstet sind, verfügen über einen Zusatztank mit Harnstofflösung (AdBlue®). Weil der Gefrierpunkt bei -11 °C liegt, sind Tank, Schläuche und Anschlussstücke beheizbar. Wenn das Fahrzeug längere Zeit in sehr kalter Umgebung steht, gefriert AdBlue®. Nach dem Starten des Motors erwärmt es sich jedoch wieder und taut auf. Das Startvermögen des Motors wird nicht beeinträchtigt, die Abgase werden aber unvollständig gereinigt, bis Motor und Abgassystem wieder Betriebstemperatur erreicht haben. Bremsanlage Den Druckluftbremsanlagen kommt im Winter erhöhte Aufmerksamkeit zu. Wann wurde die Patrone des Drucklufttrockners zuletzt getauscht? Das sich in den Luftkesseln absetzende Kondenswasser muss regelmäßig abgelassen werden. Bei Fahrzeugen mit Frostschutzpumpe ist diese regelmäßig gemäß Bedienungsanleitung aufzufüllen und entsprechend einzustellen. Bei hydraulischen oder hydropneumatischen Bremsanlagen ist auf das Alter der Bremsflüssigkeit zu achten. Sie ist hygroskopisch und steigert ihren Wassergehalt über die Luftfeuchtigkeit. Ein regelmäßiger Wechsel der Bremsflüssigkeit ist daher wichtig, damit sie nicht gefriert. Heizung Motorunabhängige Zusatzheizungen sollten vor dem Wintereinbruch überprüft und gegebenenfalls instand gesetzt werden. Die Wärmetauscher sind bei Warmluftheizungen nach spätestens 10 Jahren auszutauschen, damit bei Durchrostungen nicht unbemerkt Abgase mit der Warmluft in den Innenraum gelangen können. Bei manchen älteren Fahrzeugen oder Tragkraftspritzen mit Ottomotor ist die Luftführung am Luftfilter auf Winterbetrieb einzustellen. Batterien Gerade in der kalten Jahreszeit machen sich gealterte oder schlecht gewartete Batterien bemerkbar. Durch die niedrige Umgebungstemperatur wird die elektrochemische Reaktion verlangsamt, Kapazität und Stromstärke nehmen ab. Bei Nassbatterien ist daher der Säurestand zu prüfen und gegebenenfalls destilliertes Wasser nachfüllen. Im Zweifel kann die Prüfung der Säuredichte Aufschluss über den Zustand der einzelnen Zellen geben. Natürlich dürfen auch die Batterien in Tragkraftspritzen, tragbaren Stromerzeugern oder sonstigen Aggregaten nicht vergessen werden. Starthilfe Ist eine Batterie leer, kann Starthilfe notwendig sein. Zum Überbrücken ist wie folgt vorzugehen: Zunächst auf die gleiche Bordspannung achten (12 oder 24 V). Motor des Spenderfahrzeuges starten, Pluspole der Batterien mit dem roten Kabel verbinden. Das schwarze Kabel zuerst am Minuspol der Spenderbatterie, dann an einem Massepunkt des empfangenden Fahrzeugs anklemmen (beim direkten Verbinden der beiden Minuspole könnte es durch den hohen Ladestrom zum Platzen der entladenen Batterie kommen). Nun den Motor des Fahrzeuges mit der leeren Batterie starten. Das Abklemmen der Kabel erfolgt in umgekehrter Reihenfolge (erst Minuskabel, dann Pluskabel). Löschtechnik Grundsätzlich sollten wasserführende Fahrzeuge in beheizbaren Fahrzeughallen stehen. Damit die Löschtechnik auch bei niedrigen Temperaturen funktioniert, sollten die Hinweise in der Bedienungsanleitung des Herstellers befolgt werden. In ungeheizten Einstellräumen gilt grundsätzlich: Bei gefülltem Löschwasserbehälter Tankheizung anschließen. Pumpe und alle Leitungen entwässern, Pumpe und ggf. Entlüftungseinrichtung mit Frostschutzmittel spülen. Flüssigkeitsring-Entlüftungspumpen müssen nach jedem Gebrauch erneut mit Frostschutz aufgefüllt werden. Die Wasserförderung im Pumpenbetrieb bei starkem Frost nicht unterbrechen, damit keine Leitungen einfrieren. Tragkraftspritzen und Einbaupumpen können notfalls auch mit dem Abgasschlauch vor dem Einfrieren geschützt werden. Übungsfahrten bei winterlichen Straßenverhältnissen helfen den Fahrern, sich mit dem Verhalten der Einsatzfahrzeuge vertraut zu machen. Besonders beim Fahren mit Allradantrieb unterschätzt man vorhandene Glätte leicht, denn die Räder drehen beim Beschleunigen nicht so leicht durch. Doch beim Bremsen gelten die gleichen physikalischen Gesetzmäßigkeiten wie bei Fahrzeugen ohne Allradantrieb. Daher gilt erst recht im Winter: Sicherheit geht vor Schnelligkeit. Text: Peter Krauß Bild: Feuerwehr Kirchheim-Willingshain (Hersfeld Rotenburg) Florian Hessen 11/2011 11
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