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Bild 4: Vergleich der Kraftverschiebungslinien von Erdankern mit 12 Erdnägeln mit unterschiedlicher Neigung in Sand. technik der TU Darmstadt ist ein mitteldicht gelagerter Sand. Beispielhaft ist ein Belastungsversuch an einem Erdanker mit zwölf in Belastungsrichtung geneigten Erdnägeln in den Bildern 2 (Versuchsbeginn) und 3 (Versuchsende) dargestellt. Zum Vergleich der Belastungsversuche von Erdankern mit unterschiedlich geneigten Erdnägeln sind in Bild 4 die Kraftverschiebungslinien der jeweils, in den Versuchen ermittelten geringsten aufnehmbaren Kräfte gegenübergestellt. Bei Neigung der Erdnägel gegen die Belastungsrichtung ist eine weitaus geringere Tragfähigkeit bei gleichzeitig größerer horizontaler Verschiebung als bei vertikal angeordneten oder in Belastungsrichtung geneigten Erdnägeln mobilisiert worden. Bei vertikaler Anordnung der Erdnägel wird eine fast gleichgroße Tragfähigkeit des Erdankers wie bei in Belastungsrichtung geneigten Erdnägeln erzielt. Die horizontalen Verschiebungen sind bei vertikaler Anordnung der Erdnägel jedoch um das 2fache größer. Daraus folgt, dass um ca. 20° zur Vertikalen in Belastungsrichtung geneigte Erdnägel das günstigste Trag- und Verformungsverhalten von Erdankern in Sand liefern. Belastungsversuche in Ton Das Bodenmaterial des Versuchsfeldes der Hessischen Landesfeuerwehrschule ist ein halbfester, mittelplastischer Ton. Zunächst fanden Versuche mit zwölf Erdnägeln statt. Die Belastung der Erdanker erfolgte mit Hilfe der maschinellen Zugeinrichtung (MaZE) eines Hilfeleistungslöschfahrzeuges (HLF) und einer losen Rolle (Bild 5). Aufgrund des für diese Versuchsanordnung zu geringen Eigengewichtes des HLF und der damit zu geringen Haftreibung konnten die Versuche mit zwölf Erdnägeln bei vertikaler und in Belastungsrichtung geneigten Erdnägeln nicht bis zum vollständigen Tragfähigkeitsverlust der Erdanker durchgeführt werden. Maximal konnten so Kräfte bis ca. 70 kN aufgebracht werden. Deshalb gab es zur näheren Untersuchung des Trag- und Verformungsverhaltens zusätzlich Versuche mit nur sechs Erdnägeln, um dadurch einen Vergleich bei unterschiedlicher Neigung der Erdnägel bis zum Tragfähigkeitsverlust zu ermögli- Bild 5: Versuchsanordnung bei Erdankern mit zwölf Erdnägeln (links) und bei Versuchsdurchführung verschobenem Unterlegkeil (rechts). FLORIAN HESSEN 10/2011 3


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