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Höhenrettungsgruppe der Berufsfeuerwehr Wiesbaden Misslungene Landung Gegen 19.19 Uhr erhielt die Leitfunkstelle Wiesbaden über die Polizei- Hubschrauberstaffel Egelsbach eine Anfrage bzgl. der Verfügbarkeit ausgebildeter Luftretter aus der Gruppe der Höhenretter der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, mit der Aufgabe zwei Personen aus einem Korb eines Heißluftballons mit einer Winde zu retten. Die Anfrage konnte sofort positiv bestätigt werden, sodass einem gemeinsamen Einsatz der Polizei- Hubschrauberstaffel und der Berufsfeuerwehr Wiesbaden nichts im Wege stand. Die für diesen Einsatz notwendigen zwei Höhenretter und Material wurden knapp 20 Minuten später mit dem Hubschrauber in Wiesbaden abgeholt. An der Einsatzstelle angekommen, wurde ein standardmäßiger Überflug der Einsatzstelle mit anschließender Lagebesprechung und Einsatzplanung am Boden mit der Einsatzleitung vor Ort durchgeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt war der Ballonkorb durch den eingesetzten Absturzsicherer gegen das Herabfallen vorbildlich gesichert. Aufgrund der besonderen exponierten Lage der Personen war es sinnvoll, die betroffenen Personen seilunterstützt (Winde) aus der Luft zu retten. Unterschiedliche Faktoren, insbesondere der Faktor Zeit und die nahende Abenddämmerung haben Die Drehleiter erwies sich für die Rettung der beiden Ballonfahrer als zu kurz. Allerdings konnte vom Rettungskorb aus die Distanz zu den beiden Betroffenen verkürzt werden. gegen eine alternative und konventionelle Rettung über ein Abseilverfahren gesprochen. So konnte circa 15 Minuten nach Eintreffen der Höhenretter der Berufsfeuerwehr Wiesbaden mit der Rettung begonnen werden. Der Luftretter wurde zunächst am Windenseil 15 bis 20 Meter neben dem Funkmast mithilfe der Winde des Hubschraubers in gleicher Höhe mit dem Ballonkorb gebracht. Hierbei wurde der Höhenunterschied zwischen Absetzpunkt (Korb) und Hubschrauber hoch genug gewählt, um einen zu starken Abstrahl durch die Rotorblätter zu vermeiden. Durch diesen Parallelanflug sollte sowohl das Risiko einer Kollision zwischen Retter und Mast als auch ein Verfangen des Windenseiles im Mast oberhalb des Korbes vermindert werden. Durch das perfekt durchgeführte Flugmanöver in Verbindung mit einer ebenso ruhigen Hand an der Winde konnte der Luftretter in den Korb einsteigen und beide Verunfallten innerhalb kürzester Zeit nacheinander gesichert und im Hängesitz aus der Zwangslage retten und zu Boden bringen. Alle weiteren Maßnahmen wurden durch die Einsatzleitung vor Ort übernommen. Text: Stephan Schienbein, Markus Nonninger, Frank Boerger, BF Wiesbaden Fotos: Edgar Meistrell (Hinterländer Anzeiger) Ein Feuerwehrangehöriger, der an dem Seminar für Absturzsicherung teilnahm, stieg zu dem Ballonkorb auf, sicherte diesen fachmännisch und übernahm dann die Betreuung der beiden Ballonfahrer bis zu deren Rettung. 6 Florian Hessen 6/7 2011


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