FLORIAN HESSEN, Ausgabe 3/2018
verdrängt, die Perspektive, nur in einem Kriegsfall von eher apokalyptischem Aus- maß zum Einsatz kommen zu können, war andererseits wohl keine ausreichende Mo- tivation für ein kontinuierliches ehrenamtli- ches Engagement. Viele der Fahrzeuge konnten mangels Personal nicht einmal die vorgeschriebenen monatlichen 50 km an Bewegungsfahrten absolvieren. Das umfangreiche Material des LSHD selbst durfte nicht im Rahmen der Bewäl- tigung einer militärisch verursachten Ka- tastrophenlage (Hochwasser, Erdbeben etc.) herangezogen werden. 1962 ge- schah es dann doch – wenn auch wider- rechtlich – in Folge der verheerenden Flutkatastrophe in Hamburg. 1968, das heißt vor genau 60 Jahren, wurde die Auflösung des LSHD beschlos- sen und seine Bestände in den erweiterten Zivilschutz überführt, der für alle Belange ziviler Notstände zuständig war. 1972 gilt dann als der definitive Endpunkt für die Abwicklung des LSHD. Angesichts der gegenwärtigen geopoliti- schen Spannungen greift das DFM mit die- ser Ausstellung ein beängstigend aktuelles Thema auf, das an ein zu Unrecht und eigentlich leichtsinnigerweise vielfach ver- gessenes Kapitel des Kalten Krieges erin- nert. Die gesellschaftspolitische Rolle, die Museen mit ihren Inhalten bieten können, wird hier besonders augenscheinlich nach- vollziehbar. Letzteres gilt auch für die eigens entwickel- ten „Integration fördernden Gästeführun- gen“, mit denen sich das DFM seit Oktober 2015 an der Vermittlung der kulturellen Inhalte und Werte unserer Gesellschaft an Flüchtlinge und Menschen mit Migrations- hintergrund beteiligt. ! $ + & Den Bogen bis in die Gegenwart hat auch das letzte feuerwehrhistorische Fachsemi- nar im Februar diesen Jahres gespannt. In 2018 jährt sich das Ende des 1. Weltkrie- ges zum 100. Mal. Das DFM hat dies ge- meinsam mit dem Fachausschuss für Brandschutz- und Feuerwehrgeschichte des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) zum Anlass genommen, um sich in fünf Referatsblöcken mit ausgewählten Aspek- ten der Feuerwehrgeschichte – vor dem Hintergrund von geschichtlichen Umbrü- chen – auseinanderzusetzen. Der Einstieg erfolgte mit der Dokumentation aktueller Ereignisse der Gegenwart, um sich dann, wie in einem „Bergwerk der Geschichte“, nach unten vorzuarbeiten. Natürlich wurde auch hier darauf geachtet, Themen aus Hessen adäquat zu berücksichtigen. Ralf Keine vom Feuerwehrgeschichtsverein Frankfurt am Main hat gleich zwei Bei- träge dazu beigesteuert. Darunter auch den Einführungsvortrag unter dem Titel „Wann endet der Luftkrieg?“ über die spek- takuläre Evakuierungsaktion in Frankfurt am Main, nach dem Fund einer Luftmine vom Typ HC 4000 am 29. August 2017. Unter die Haut ging auch seine zweite +- -+ + 1 # ; <+ 3 ! ! " ' " 4 ! - 8 & . 5
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