FLORIAN HESSEN, Ausgabe 2/2018

FLORIAN 2 | 2018 23 AUS DEM EINSATZTAGEBUCH tretbarer Zeit, das dynamische System installiert werden, son- dern auch der Festpunkt für den Gerätesatz Auf- und Abseilgerät noch besser gestaltet werden können. T EXT : M.E NG . R ENÉ B ARTMANN , W EHRFÜHRER UND E INSATZLEITER , F EUERWEHR E RBACH -M ITTE F OTOS : FF E RBACH -M ITTE Anzeige: Einsatzbereite Einsatzkräfte mit persönlicher Schutzausrüstung (PSA) gegen Absturz. Brandschutztechnik Müller GmbH An der Bahn 2 | 34289 Zierenberg | Tel. 05606 51820 Online-Katalog und Informationen unter www.brandschutztechnik mueller. de Brandschutztechnik Müller GmbH An der Bahn 2 | 34289 Zierenberg | T l. 05606 51820 JUGENDFEUERWEHR Psst! ... Wusstet Ihr schon? Coole Haix-Stiefel und Schutzhandschuhe von Seiz , mit denen man sogar Handys und Tablets bedienen kann! Beide Sachen "assen su"er %u deinem $& !ut#t. UND NOCH GANZ GEHEIM: Der neue blau-orange-farbenen Rucksack mit einem Fach extra für deinen Helm ! Art.-Nr. 316193 Art.-Nr. 316501 Zwischenzeitlich erkundete die Feuerwehr einen Zugang zu einer weiteren, rund drei Meter höher gelegenen, Freifläche. Diese war je- doch durch ein verblendetes Gittertor verschlossen. Deshalb leiteten die Einsatzkräfte eine Rettung über den Gerätesatz Auf- und Abseil- gerät ein. Hierzu beorderte die Einsatzleitung eine im Feuerwehrgerä- tehaus befindliche Einsatzkraft mit der Zusatzqualifikation „Absturz- sicherung“ zur Einsatzstelle und versammelte die an der Einsatzstel- le befindlichen Kräfte mit entsprechender Zusatzausbildung. Durchführung der Rettung Zur letztendlichen Durchführung der Menschenrettung bildete die Feuerwehr folgende Schwerpunkte: – Gewaltsame Öffnung des Gittertors mit Trennschleifer – Erkundung möglicher Festpunkte für den Gerätesatz Auf- und Abseilgerät – Ausrüstung eines Trupps mit Gerätesatz Absturzsicherung zur Ar- beit im absturzgefährdeten Bereich – Lagern der verletzten Person in einem KED-System (Rettungskorsett zur Stabilisierung der Wirbelsäule) Nach Öffnung des Gittertors konnten auf den ersten Blick keine ge- eigneten Festpunkte identifiziert werden. Die einzige Möglichkeit, die sich bot, war die Schaffung eines Festpunkts mit einem starken Holzbalken. Als Aufleger dienten hierfür eine Fensteröffnung sowie eine Dachkonstruktion. Während dieser Zeit verschlechterten sich al- lerdings die Vitalparameter des Verunfallten, sodass nun Eile gebo- ten war. Nach Anlegung des KED-Systems und der Einsatzbereitschaft des Gerätesatzes Auf- und Abseilgerät wurde der Verletzte auf die höher gelegene Freifläche aufgeseilt und von dort mit der Schleifkorbtrage zur Fahrtrage auf Straßenniveau transportiert. Eine Stunde und zehn Minuten nach Alarmierung der Feuerwehr konnte dieser endlich aus seiner misslichen Lage befreit und dem Rettungsdienst übergeben werden, der ihn zur weiteren Behandlung ins Gesundheitszentrum Odenwaldkreis nach Erbach transportierte. Fazit Die außergewöhnliche Lage und die vorgefundenen Schwierigkei- ten nahmen die beteiligten Kräfte zum Anlass, den Einsatz kri- tisch zu hinterfragen. Hierbei wurden mit Unterstützung eines Ausbilders für spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen folgende Verbesserungspotenziale ermittelt: – Kräfteeinsatz: Auch wenn mit den vor Ort befindlichen Kräften der Einsatz bewältigt werden konnte, soll bei künftigen Ereig- nissen dieser Art das Einsatzstichwort auf „H Absturz Y“ erhöht werden, um über mehr Einsatzkräfte für Aufgaben in der Peri- pherie verfügen zu können. Ferner ist zeitgleich die Alarmierung einer Einheit zur speziellen Rettung aus Höhen und Tiefen vor- gesehen. – Festpunkte: Schaffung ausreichender Festpunkte für die Rettung. Im aktuellen Fall war für die redundante Sicherung der verletz- ten Person jedoch kein Festpunkt vorhanden. Dementsprechend erfolgte die Rettung ausschließlich im statischen System. Ver- mutlich hätte mit einem höheren Kräfteansatz, nicht nur in ver-

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