FLORIAN HESSEN, Ausgabe 4/2017

26 FLORIAN 6 | 2017 AUS DEM EINSATZTAGEBUCH Wie unterschiedlich und kurios die Einsätze der Feuerwehren und Rettungsdienste oft sein können, zeigen diese Einträge aus dem aktuellen Einsatztagebuch. Vom Brand eines leerstehenden Hauses über die Rettung eines Kälbchens aus einem See, dem Ölfilm auf einem Bach bis hin zu einem durch ungewöhnliche Umstände ausgelösten Brand eines verunfallten Fahrzeuges oder eines Campingbusses. Alle Ereignisse zeigen, mit welcher Flexibilität die Einsatz- kräfte hierbei vorgehen, aber auch, welch unterschiedliche Fachkenntnisse sie hierfür benötigen und mit welch widrigen Umständen sie dabei oft kämpfen müssen. Eines aber haben alle diese Einsätze gemeinsam: die unermüdliche Bereitschaft sowie das Engagement der vielen Freiwilligen, anderen – ob Mensch oder Tier – zu helfen. R ODGAU Am Montag, dem 6. November 2017, ereignete sich in der Stadt Rodgau ein kurioser Verkehrsunfall, in dessen Verlauf es zu dra- matischen Rettungsszenen mit mehreren Verletzten kam. Glückli- chen Umständen ist es zu verdanken, dass der Fahrzeugführer nicht in seinem brennenden Fahrzeug ums Leben kam. Der 54-jährige Fahrer befuhr mit seinem BMW im Stadtteil Jüges- heim die Hauptdurchgangsstraße und verunglückte an der Ein- mündung einer Seitenstraße, wo er gegen eine Hauswand mit einem davor angebrachten Stromverteilerkasten prallte. Um 13:52 Uhr verständigte die Leitstelle Dietzenbach (Landkreis Offenbach) die zuständige Standortfeuerwehr Rodgau-Mitte, den Brandschutzaufsichtsdienst, ein Notarzteinsatzfahrzeug sowie einen Rettungswagen. Sie alarmierte gemäß Alarm- und Ausrücke- ordnung (AAO) nach Einsatzstichwort „H Klemm 1Y-PKW gegen Hauswand gefahren, Fahrer im Fahrzeug“. Zum Alarmierungszeit- punkt gab es noch keine Meldung über einen Fahrzeugbrand. Wie nachträglich bekannt wurde, erlitt der verunglückte Fahrer einen medizinischen Notfall und steuerte sein mit Automatikan- trieb ausgestattetes Fahrzeug bewusstlos in Richtung Hausecke. Die Geschwindigkeit beim Aufprall war so gering, dass nicht ein- mal die Airbags auslösten. Unglücklicherweise drückte der Fahrer im bewusstlosen Zustand das Gaspedal auch nach der Kollision noch durch, sodass sich die Hinterräder weiter drehten. Dadurch rieben sich der Belag der Fahrbahn und die Reifen ab und es ent- stand eine starke Überhitzung, die den Pkw im Heckbereich entzündete. Innerhalb kürzester Zeit verrauchte die gesamte Ein- satzstelle so stark, dass dies sogar im etwa 100 Meter entfernt stehenden Rathaus wahrgenommen werden konnte. Daraufhin begaben sich zwei alarmierte Einsatzkräfte direkt zur Einsatzstelle. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Agentur für Kultur, Sport und Ehrenamt (AKSE) mussten das Nachbargebäude verlassen, da es ebenfalls komplett verraucht war. Die Einsatzkräfte während der Hilfeleistungs- und Löschmaßnahmen. Kurioser Verkehrsunfall Rettung in letzter Sekunde

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