FLORIAN HESSEN 1 | 2016
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BRANDHEIß – TELEGRAMM
Wiesbaden
Seit 2005 ist der Krisenstab der Hessischen Landesregierung bei
Katastrophen und Großschadenslagen von landesweiter Bedeu-
tung für das Krisenmanagement in Hessen zuständig. Im Krisen-
zentrum, das im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport
angesiedelt ist, laufen im Krisenfall alle Informationen ein, und
der Stab trifft wichtige Entscheidungen.
„Krisenmanagement und -stab der Landesregierung sind in jeder
Lage und zu jeder Zeit funktionsfähig und einsatzbereit. Dies sichern
die 180Mitglieder des Krisenstabes sowie die Technik und die Struk-
turen des permanent einsatzbereiten Krisenzentrums. Das Krisen-
zentrum selbst war und ist bundesweit einmalig“, so Innenminister
Peter Beuth anlässlich des zehnten Jahrestages.
Hessen ist in den vergangenen zehn Jahren von Großschadenslagen
und landesweiten Katastrophen verschont geblieben. Einrichtungen
des Krisenzentrums wurden jedoch genutzt, um Einheiten des hes-
sischen Katastrophenschutzes beim Hochwasser an der Oder im
Jahr 2010, bei ihrem ersten Auslandseinsatz anlässlich der Eiska-
tastrophe in Slowenien 2014 und aktuell bei der Unterbringung der
Asylsuchenden und Flüchtlinge zu koordinieren. Der Krisenstab hat
zudem 2005 die länderübergreifende Übung terroristische An-
schläge im Zusammenhang mit der Fußball-WM, 2006 die Vogel-
grippe, 2007 eine Havarie, 2008/09 die Influenza-Pandemie und
2011 die länderübergreifende Übung Bedrohung der Sicherheit der
Informationstechnik durch massive Cyber-Attacken absolviert.
„Mein Dank gilt den Mitgliedern des Krisenstabes, den Fachbera-
terinnen und Fachberatern des Landeskommandos Hessen der
Bundeswehr, des Technischen Hilfswerks und der US-Army: Sie alle
haben sich fortgebildet, vorbereitet und sind einsatzbereit“, sagte
Innenmister Peter Beuth.
Text und Fotos: HMdIS
Hintergrund
Das Krisenzentrum wurde in acht Monaten für 2,3 Mio. Euro auf
400 m² mit 58 Arbeitsplätzen gebaut und am 8. Dezember 2005
fertiggestellt. Der Innenminister leitet den Krisenstab im Krisenfall. In
enger Zusammenarbeit zwischen Polizei, Feuerwehr, Katastrophen-
schutz, Vertreterinnen und Vertretern der Staatskanzlei und der
Ministerien sowie Fachberaterinnen und Fachberatern werden alle
Informationen dort bearbeitet, bewertet und zu einem einheitlichen
Lagebild für politisch-strategische Entscheidungen der Minister und
Staatssekretäre verdichtet. Auch die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
erfolgt bei Katastrophen und Großschadenslagen von landesweiter
Bedeutung aus einer Hand. Die Information im Internet (www.akut.
hessen.de) und über das Bürgertelefon erfolgen zentral von dort. Ein
vorinstallierter Ausweichsitz steht an der Landesfeuerwehrschule in
Kassel zur Verfügung.
Weitere Informationen zum Krisenstab finden Sie unter https://innen.
hessen.de/sicherheit/alle-krisenmanager-einem-tisch.Hessisches Krisenzentrum bundesweit einmalig
10 Jahre Krisenstab der Hessischen Landesregierung