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Feuerwehren mehrere Tage im Einsatz Unwetter in Wiesbaden verursachen große Schäden ■ Wiesbaden Heftige Sturmböen sorgten am Sonntag, dem 6. Juli 2014, für eine arbeitsreiche Nacht bei den Feuerwehren in Wiesbaden. Gegen 22:00 Uhr zog ein Sturmtief über die Stadt hinweg und entwurzelte Bäume, deckte Dächer ab und brachte ein Boot an seinem Liegeplatz im Rhein zum Kentern. Es kam zu über 300 Einsätzen, die dank der guten Zusammenarbeit der Berufsfeuerwehr mit allen Freiwilligen Feuerwehren der Stadt bis zum Morgen abgearbeitet werden konnten. Damals ahnte noch keiner, dass nur drei Tage später – am frühen Donnerstagabend – Starkregen erneut zu einer größeren Unwetterlage führen würde. In der Nacht zum Freitag gab es erneut rund 50 Unwetter-Einsätze in Wiesbaden für die Berufs- und Freiwilligen Feuerwehren. Doch die Wetterlage ließ den Einsatzkräften keine Zeit zum Luftholen. Bereits am Freitagnachmittag, dem 11. Juli 2014 gegen 16:00 Uhr tobte sich eine Unwetterzelle mit Hagel und Starkregen im Osten der Stadt aus und sorgte für einen der größten Unwettereinsätze der Feuerwehr Wiesbaden seit über 30 Jahren. Starkregen und Hagelkörner ließen im Stadtteil Naurod etwa 60 Keller in kürzester Zeit volllaufen. Die große Niederschlagsmenge sorgte dafür, dass ansonsten kleine Bäche über die Ufer Das Wasser stand bis zu einen Meter hoch und ging nur sehr langsam zurück. traten und die Stadtteile Rambach und Sonnenberg bis zu 50 cm hoch überfluteten. Dadurch füllten sich alleine im Stadtteil Rambach 75 Keller mit stark verschmutztem Regenwasser. Danach lief das Wasser sturzbachartig in den Kurpark und breitete sich dort großflächig aus. Dabei wurden das Kurhaus, das Hessische Staatstheater, eine zweigeschossige Tiefgarage und ein Teil der Innenstadt massiv überflutet. Sehr schnell entschloss sich die Einsatzleitung, drei Einsatzabschnitte zu bilden, um die Einsatzkräfte zielgerichtet einzusetzen und die Zentrale Leitstelle Wiesbaden, die aufgrund der Wetterlage bereits mit neun statt vier Einsatzbearbeitern arbeitete, zu entlasten. Obwohl alle Einheiten der Berufsfeuerwehr Wiesbaden, alle Freiwilligen Feuerwehren in Wiesbaden und Kräfte des THW Wiesbaden eingesetzt waren, ließ die Einsatzabteilung Einsatzkräfte aus dem Main-Taunus-Kreis, dem Rheingau-Taunus-Kreis, der Stadt Frankfurt am Main und dem Kreis Mainz-Bingen zur Unterstützung nachalarmieren. Gemeinsam wickelten die rund 500 Einsatzkräfte die über 370 Einsätze bis zum darauffolgenden Samstag ab. Oberbürgermeister Sven Gerich und der Amtsleiter der Feuerwehr, Harald Müller, dankten allen Einsatzkräften für die hervorragende Arbeit durch die an den drei Unwettertagen insgesamt rund 850 Einsätze bewältigt werden konnten. Ein großes Dankeschön richteten sie auch an die vielen Bürgerinnen und Bürger der Stadt, die spontan und freiwillig angepackt haben, um weiteren Schaden abzuwenden oder die Spuren der Verwüstung zu beseitigen. Tex und Fotos: Frank Boerger Sogar Autos schwammen in den Wassermassen. 12 FLORIAN HESSEN 09/2014


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