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150 Kräfte simulierten S-Bahn-Notfall Größte Rettungsübung in Heusenstamm seit sechs Jahren n Heusenstamm Es sah aus wie ein schlimmer Notfall in der Jahnstraße in Heusenstamm. Verletzte lagen in Zelten vor dem Schwimm-bad, auf den Gleisen eine rauchende S-Bahn, Schreie, Blaulichter zuckten. Doch es war keine echte Katastrophe, die sich in der Nacht vom 27. auf den 28. April 2013 an der Eisenbahnstrecke in Heusen-stamm abspielte, sondern die größte Rettungsübung in Heu-senstamm seit sechs Jahren. Feuerwehren aus Rodgau, Dietzenbach, Neu-Isenburg, Obertshausen, Hausen und natürlich aus Rembrücken und Heusenstamm probten gemeinsam mit Rettern des Deutschen Roten Kreuzes und Notfallteams der Bahn die Evakuierung einer S-Bahn, in der es brannte. Rund 150 Ein-satzkräfte waren von 1.30 Uhr bis kurz vor 4 Uhr unterwegs. „Angenommene Lage war ein Defekt an der S-Bahn. Eine Gruppe von rund 30 Senio-ren, die körperlich und auch geistig eingeschränkt sind, Eine beeindruckende Anzahl von Einsatzfahrzeugen während der Übung. befand sich im Zug. Dann fing es auch noch an zu bren-nen …“, sagte Stadtbrandin-spektor Gregor Fanroth, der die Übung gemeinsam mit der Heusenstammer Wehr-führung vorbereitet hatte. Die Einsatzkräfte hatten eine Menge Ziele für die Übung definiert: Die technische Ret-tung an Eisenbahnfahrzeu-gen sollte ebenso trainiert werden wie die Zusammen-arbeit verschiedener Wehren. Zudem wollte man ein großes Szenario mit der neuen Digi-talfunktechnik erproben. Für die Retter des Roten Kreuzes galt es, die vermeintlichen Patienten zu betreuen und zu registrieren. Feuerwehr-Chef Fanroth: „Wir haben viel Gutes gese-hen, aber auch Verbesserungs-potentiale aufgezeigt bekom-men. Das ist ja der Sinn einer solchen Übung. In den kom-menden Wochen werden die Erkenntnisse der Übungsbeob-achter ausgewertet und mün-den möglicherweise auch in neuen Einsatzkonzeptionen.“ Bereits um 22 Uhr hatten sich die Helfer im Heusenstammer Feuerwehrhaus getroffen, um bei Vorträgen das Wissen rund um die Eisenbahnrettung auf-zufrischen. Dort gab’s auch Rot-Kreuz-Erbsensuppe, bevor sich die Retter weit nach Mit-ternacht – beobachtet auch von Bürgermeister Jakoby und Stadtrat Hajdu – auf den Weg machten. Bereits vor sechs Jahren probten Feuerwehr und Sanitätsdienste an einer S-Bahn. Richtig glücklich war die Feu-erwehr mit den rund 30 Mi-men, die die Senioren in der S-Bahn grandios spielten. Als Seniorendarsteller hatten sich Angehörige, Freunde von Feu-erwehrleuten, Studenten der Senioren-Uni, Zeitungsleser und auch die Mitglieder des Vorstandes der Heusenstam-mer Seniorenhilfe zur Verfü-gung gestellt. Hanna Heisler, Vize-Vorsitzende der Senio-renhilfe Heusenstamm, lobte die Einsatzkräfte: „Wir waren begeistert von der Leistung der vielen jungen Leute. Es war eine sehr tiefgreifende Erfahrung. Wir zollen allen Mitwirkenden den größten Respekt.“ Text: Steffen Ball Foto: Christian Franke Die Helferinnen und Helfer frischen ihr Wissen rund um die Eisenbahnrettung auf. 24 FLORIAN HESSEN 05/2013


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