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Freiwillige Feuerwehr Remsfeld Lagerhalle in Stuhlfabrik ausgebrannt Eine große Anzahl von Einsatzkräften war erforderlich um den Brand einer Lagerhalle zu bekämpfen. n Knüllwald-Remsfeld Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte der FF Remsfeld zeigte sich Feuerschein aus dem Dach einer Lagerhalle, die von anderen Produktionsgebäuden, Schleppdächern und einem ehemaligen Kesselhaus baulich rundherum umgeben ist. Ein Innenangriff war aufgrund der baulichen Unübersichtlichkeit, der überaus schwierigen Erreichbarkeit der brandbetroffenen Halle und der dortigen Brandausdehnung nicht mehr zu verantworten. Bereits im Frühstadium des Brandes setzten die Einsatzkräfte auf massiven Außenangriff. Es galt, die mittels eines Durchganges unmittelbar verbundene Lagerhalle, in der in großer Menge Farben und Lacke gelagert waren, die daran angrenzende Produktionshalle und das unmittelbar anschließende Wohnhaus der Betreiberfamilie vom Feuer abzuriegeln. Schon im ersten Stadium der Brandbekämpfung haben die eingesetzten Kräften eine zweiflutige unabhängige Wasserversorgung aus der Efze über eine Entfernung von 400 m aufgebaut. Da bereits nach ca. 30 Minuten eine Durchzündung der mit Furnierholz, Spanholz, Leimholz und auch teilweise mit Farben und Lacken prall gefüllten Halle erfolgte, alarmierten die Kräfte zudem noch die Drehleitern 23/12 der FF Melsungen und der FF Felsberg, da nur so über die einem direkten Außenlöschangriff im Wege stehenden Gebäude hinweg Löschwasser auf die Brandstelle aufzubringen war. Für den Einsatz der DL der FF Felsberg von der Westseite her, war es erforderlich, zuvor noch einen Baum zu fällen, um die DL sinnbringend in Stellung bringen zu können. Die Feuerwehren Remsfeld, Niederbeisheim, Schellbach, Wallenstein und Völkershain unterstützten den Löschangriff durch einen Außenangriff über zwei B – Rohre und fünf C – Rohre. Die auf der Nordseite des Brandobjektes unter Atemschutz eingesetzten Trupps kämpften mit erschwerten Bedingungen durch die sehr starken Rauchentwicklung und die überaus schwierige Erreichbarkeit des Brandobjektes, die die Löscharbeiten nachhaltig behinderten. Als weitere Komplikation stellte sich den Einsatzkräften die Aufgabe das Betriebsgelände komplett auszuleuchten, da die Straßenbeleuchtung das Gelände nicht erhellte und nach dem dortigen brandbedingten Stromausfall nur noch die Beleuchtung der Feuerwehren einsatzfähig geblieben war.Die Feuerwehren Niederbeisheim und Rengshausen speisten die Wasserversorgung der Drehleiter der FF Felsberg und später auch die der Drehleiter der FF Melsungen durch eine weitere, zweiflutige unabhängige Wasserversorgung, wobei diese zweite Wasserentnahmestelle etwa 600 m von der Brandstelle entfernt war. Hierzu wurde der GW Nachschub der FF Homberg (Efze) als Schlauchwagen eingesetzt. Nachdem der derart massive Löschangriff bereits zu kritischen chemischen Werten des Abwassers in der ca. 800 m entfernten biologischen/ chemischen Kläranlage geführt hatte, erwogen die Einsatzkräfte, den in den verbliebenen Resten der Lagerhalle immer noch nachhaltig schwelenden Brand mittels Schwerschaum zu bekämpfen. Dieser erforderte jedoch Vorsorge in der Kläranlage, da es dort nur einen Absaugwagen gab, um den in das Abwasser gelangenden Löschschaum abzusaugen, um nicht die biologische Grundlage der Kläranlage zu gefährden. Mit dem Schwerschaumangriff durch die Drehleitern der FF Homberg und FF Melsungen gelang es den Brand zu löschen bzw. innerhalb der Lagerhalle zu halten, so dass die unmittelbar angrenzenden Gebäude nur leichte Brandschäden aufwiesen. Das THW hat mit Hilfe eines Abbruchunternehmens die einsturzgefährdete Halle abgerissen, während der Arbeiten fanden immer wieder Nachlöscharbeiten statt. Text: Dr. Ullrich Laabs Foto: nh24 20 FLORIAN HESSEN 01-02/2012


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