Führungskräfte der Feuerwehren Qualifizierung von Führungskräften Die Abteilung Führung: Marco Kauffunger, Steffen Willmann, Rainer Liberty, Alois Benteler, Sven Kießling und Wolfgang Finis (v. l.) Nur eine Führungskraft, die Ruhe und Sicherheit ausstrahlt, kann angemessen und richtig führen. Unsicherheiten und offensichtliche Nervosität während des Einsatzes führen zwangsläufig zum Autoritätsverlust und somit zu einer Schwächung der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr. Die Qualifikation der Führungskraft muss der Führungsebene innerhalb der Feuerwehr bzw. der Einsatzleitung entsprechen. Führungskräfte Freiwilliger Feuerwehren Die Ausbildung der Füh- rungskräfte der hessischen Feuerwehren beginnt mit der Truppmannausbildung, die sich über einen Zeitraum von zwei Jahren erstreckt. Das Fundament der Ausbildung ist die Feuerwehr-Grundausbil- dung (Grundlehrgang) mit ein-er Dauer von 70 Stunden, in dem die Teilnehmer das feuer wehrtechnische Grundwissen und die Grundtätigkeiten erlernen, um anschließend unter Anleitung tätig sein zu können. Das erworbene Wissen wird im zweiten Teil der Truppmannausbildung durch die Teilnahme an regelmäßigen Übungsdiensten der Feuerwehr und eine zusätzliche Ausbildung mit einem Umfang von 80 Stunden vertieft. Der Truppmannausbildung sollten weitere Ausbildungen folgen, die den Feuerwehrangehörigen dazu befähigen, alle Truppmannfunktionen innerhalb einer Gruppe besetzen zu können. Diese Ausbildungen beinhalten unter anderem Lehrgänge zum Atemschutzgeräteträger, zum Sanitäter der Freiwilligen Feuerwehr, der Technischen Hilfeleistung bei Verkehrs- oder Bauunfällen, für den GABC-Einsatz und zum Erwerb der Sprechfunkberechtigung. Sie können an der HLFS bzw. zum Teil auch auf Kreis- und Gemeinde- ebene absolviert werden. Auf dem Weg zur Führungskraft der Feuerwehr folgt in der Reihenfolge zunächst der Truppführerlehrgang. Die Vorbereitung auf die Tätigkeit eines Angriffstruppführers ist das Ziel dieser Ausbildung. Er ist im Einsatz der Führer des Trupps, der den Befehl des Gruppenführers selbständig umsetzen muss. Die Truppführerfunktion umfasst die Verantwortung für die Angehörigen des Trupps, für die richtige Umsetzung des Befehls und die Erkundung in Bereichen, in die der Gruppenführer nicht vorgehen kann. Gruppenführer führen eine Einheit mit einer Mannschaft von acht Feuerwehrangehörigen mit unterschiedlicher technischer Ausrüstung. Die zweiwöchige Ausbildung zum Gruppenführer wird an der HLFS durchgeführt. Die Vermittlung der Rechtsgrundlagen, der Einsatzlehre sowie das intensive Üben des Führungsverhaltens im Einsatz durch Plan- und Einsatzübungen sind die Schwerpunkte eines solchen Gruppenführerlehrgangs. In der Funktion als Gruppenführer kann der Feuerwehrangehörige als Einsatzleiter tätig werden. Die Führungskraft für 22 Feuerwehrangehörige mit der entsprechenden technischen Ausrüstung ist der Zugführer, dessen Ausbildung ebenfalls an der HLFS stattfindet. Die Führungsstrukturen im Brand- und Katastrophenschutz sowie Planübungen für Einsätze in den Bereichen Brandeinsatz, Technische Hilfeleistung und GABC-Einsatz stehen bei diesem Lehrgang auf dem Stundenplan ganz oben. Auch Lehrgänge für das Führen im GABC-Einsatz und eine Vielzahl anderer Lehrgänge und Seminare zur Fortbildung für die Verwendung in speziellen Bereichen des Einsatzdienstes der Feuerwehr sind im Veranstaltungsplan der HLFS zu finden. Seit einigen Jahren werden an der HLFS dreitägige Seminare für Gruppen- und Zugführer durchgeführt, deren Inhalte in unregelmäßigen Abständen geändert werden, um aktuelle Themen bearbeiten zu können und um den Führungskräften immer wieder neue Anreize zur Weiterbildung zu geben. Die aktuellen Seminare im Jahr 2011 befassen sich mit der Löschwasserförderung, der Belüftung von Einsatzstellen, dem Ausbilden, dem Notfalltraining für den Atemschutzeinsatz, dem Einsatz der Feuerwehr bei Schadenereignissen mit Flüssiggas und mit der Durchführung von Planübungen. Neben der technisch-taktischen Ausbildung hat die Ausund Fortbildung zum Auf- und Ausbau der Sozialen Kompe- 6 Florian Hessen „75 Jahre HLFS“ 2011
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