Aus Industrie und Technik Neue Übungsmöglichkeiten in Hessen Realbrandtraining in Mittelhessen Nur Übung bringt Sicherheit Das richtige Verhalten bei der Innenbrandbekämpfung ist im Ernstfall nicht nur entscheidend für den Einsatzerfolg, sondern besonders auch für die persönliche Sicherheit. Die AG B-F-T konnte ohne öffentliche Förderung mehrere Übungsanlagen realisieren. Auf Konversionsliegenschaften des Bundes wurden im Landkreis Gießen und in Silberstedt/Flensburg insgesamt 14 Seecontainer zu anspruchsvollen Brandübungsanlagen (BÜA) umgebaut. Sowohl öffentliche Feuerwehren, als auch Werkfeuerwehren haben Zugang zu den Anlagen. An jedem Standort gibt es Dusch- und Umkleideräume mit Schwarz/Weiß Trennung. Zudem können sowohl Schutzkleidung und Atemschutzgeräte gemietet werden. Es wurden mehrere Wärmebildkameras beschafft, die Ausbildern und Teilnehmern für Trainingszwecke zur Verfügung stehen. Am Standort Silberstedt ist der Umbau eines Verwaltungsgebäudes zu einem Unterkunftsgebäude mit ca. 50 Zimmern in Planung. Sicherheit durch Qualität Auch in die Weiterbildung und Zusatzqualifikation der Ausbilder wurde viel investiert. Letztlich konnte das Angebot auf über 15 verschiedene Seminare Im Brandübungscontainer aus den Bereichen Heißausbildung, Industriebrandtraining, seilunterstütztes Retten und in Teilbereiche der technischen Hilfeleistung ausgeweitet werden. Raphael Purrucker wacht als Leiter der Abteilung Aus- und Weiterbildung zusammen mit den Ausbildern streng über die Einhaltung der Dienstvorschriften in allen Seminarbereichen. „Wir machen als Dienstleister in der Seminarpraxis bei der Anwendung der Vorschriften keinen Unterschied zwischen Training und Einsatz. Teilnehmer dürfen zu Recht von uns erwarten, dass die Vorschriften immer und überall eingehalten werden“, so Purrucker. „Gerade beim Training in den Brandübungsanlagen und beim Industriebrandtraining ist besondere Sorgfalt geboten. Deshalb verfügen unsere Anlagen auch über alle erforderlichen sicherheitstechnischen Einrichtungen“, so Purrucker weiter. Die AG B-F-T führt u.a. gemeinsam mit der Firma Drachengas Praxisseminare im Umgang mit brennbaren Gasen auch am Standort der Feuerwehren durch. Besonders der sog. Fire- Pacours bietet ein realistisches und abwechslungsreiches Szenario. Mit speziellen Steuer- u. Regelgeräten werden an Fässer, Tankanlagen, Umfüllstationen oder Eisenbahnwaggons vorübergehend Brandstellen angebracht, die mehrere Wochen lang installiert bleiben können. Feuerwehren können nun je nach Dienstplan ein großflächiges Szenario an verschiedensten Brandstellen abarbeiten. Für die Trainingsteilnehmer am Standort Mittelhessen besteht zudem die Möglichkeit, leer stehende Gebäude und andere Baulichkeiten für Übungszwecke zu nutzen. Das sog. Kellertheater, Hotels und Anzeige Unterkunftsgebäude bieten einen idealen Rahmen für umfangreiche Einsatzlagen. Die sieben Gebäude auf rund 30.000 m² sind voll begehbar, dennoch nicht so empfindlich, dass ein Schlauchplatzer oder ein Kratzer in der Wand eine Katastrophe wäre. Der Kreisfeuerwehrverband Gießen nutzt diese Objekte zwischenzeitlich regelmäßig für verschiedene Lehrgänge. Einzelne Gebäudeabschnitte konnten von der AG B-F-T soweit wieder hergestellt werden, dass nun auch der theoretische Unterricht und die schriftliche Abschlussprüfung vor Ort stattfinden können. Mehr Informationen unter: www.agbft.org FLORIAN HESSEN 10/2011 25
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